Naturmedizin in der Praxis

Lavendel und andere Heilpflanzen

Lavendel
Die ätherischen Öle einer Pflanze bestimmen den Duft der Pflanze.
Lavendel hat viele Heilwirkungen, unter anderem antiseptische und wundheilende Eigenschaften.
Der Mikrobiologie ist es gelungen, eine positive Wirkung bei der Behandlung von Mikroben wie Staphilokokken zu beweisen. Außerdem ist Lavendel krampflösend und verdauungsfördernd.
Die wirksamen Extrakte von Heilkräutern sollen dem Organismus natürliche Elemente zuführen und dazu beitragen, dass ein Gleichgewicht der Körperfunktionen wieder hergestellt wird.
Hier in der Praxis wird unter anderem auch Lavendel-Öl, Lavendel-Alkohol und bei Bedarf auch Lavendel-Tee aus eigener Produktion angewendet.

Rosmarin
hat eine durchblutungsfördernde und erwärmende Wirkung. Rosmarienöl aus eigener Herstellung lockert verspannte Muskeln, ist krampflösend und entzündungshemmend. Rosmarien-Essenzen lindern Gelenkschmerzen. Rosmarien-Tee kurbelt den Kreislauf an, wirkt anregend, stärkend und fördert die Verdauung.

Salbei
Salvus bedeutet im Lateinischen soviel wie gesund und heil.
Salbeiblätter werden bei Verdauungsbeschwerden und Halsschmerzen eingesetzt, wirken entzündungshemmend, antibakteriell und antiviral.
Naturbelassener Salbei steht in der Praxis als Tee zur Verfügung.

Die guten alten Wickel
Wer kennt das nicht, Mutter legte bei Fieber noch kalte Wadenwickel um. Heute ist diese heilbringende Methode leider aus der Mode geraten.
In ihrer Behandlung werden ggf. auch Wickel und warme Bäder eingesetzt. So beispielsweise Retterspitz-Wickel für erkrankte Hände oder Leberwickel bei Verdauungsbeschwerden.
Somit ergänzen wir die über Jahrhunderte erfolgreiche Naturmedizin auch die universitäre Medizin, was eine ganzheitliche Behandlung des menschlichen Körpers erleichtert.


Es folgt eine Ethnobotanische und Ethnomedizinische Sichtweise über Heilpflanzen.

(Ein Vorwort zum Buch „Kräuterkunde“ von Dr. Wolf-Dieter Storl)

Wie kamen Krankheiten und Heilmittel in die Welt?

Die östlichen Waldindianer erzählen dazu folgende Geschichte: Einst gab es weder Hunger, noch Krankheit. Die Menschen lebten glücklich. Die Tiergeister schenkten den Jägern Wild und die Frauen sammelten Wildgemüse, Wurzeln, süße Beeren und Nüsse. Aber im Laufe der Zeit wurden die Menschen achtlos und undankbar. Sie jagten mehr, als sie brauchten, sie schlachteten ganze Herden ab. Und die kleinen Tiere, die Käfer und Ameisen zertrampelten sie rücksichtslos. Auch nahmen sich die Menschen nicht mehr die Zeit, mit den Tieren zu reden oder sie gar freundlich zu grüßen. So konnte es nicht weiter gehen!

Alle Tiere versammelten sich in einer Höhle tief im Berg unter dem Vorsitz des alten weißen Bären, um zu beratschlagen. Nur die Hunde blieben der Versammlung fern, sie mochten die Menschen, halfen ihnen beim Jagen und bekamen dafür Knochen und Kot zu fressen und im Winter manchmal einen warmen Platz zum Schlafen. Die Tiere drängten darauf, die Menschen zu strafen. Da aber keiner von ihnen mit Pfeil und Bogen oder mit dem Kriegsbeil umzugehen wusste, entschieden sie sich für die Zauberei. Die Hirsche wollten den Jägern, die sich für das erlegte Wild nicht bedankten, Rheuma in die Glieder zaubern. Die Schlangen und Lurche entschieden sich, den Menschen schreckliche Alpträume zu schicken. Die Vögel wollten sie in den Wahnsinn treiben. Der Specht wollte den Frevlern pochende Kopfschmerzen schicken. Und die Käfer und Insekten, die am meisten gelitten hatten, dachten sich dermaßen schreckliche Seuchen aus, so dass die Menschheit ganz von der Erde verschwinden würde.

Damit waren aber die anderen Ratsmitglieder nicht einverstanden, also mussten die Insekten, deren Anführer ein Madenwurm war, diesen Entschluss zurücknehmen.

Zum Glück waren die Pflanzen den Menschen wohlgesinnt. Sie freuten sich, wenn sie ihre Blüten bewunderten, wenn ihnen die saftigen Beeren schmeckten und wenn sie für die Bäume schöne Lieder sangen.

So kamen sie überein, den Menschen zu helfen, sie würden ihnen Heilmittel gegen die Krankheiten geben. Nur mussten die Menschen zu ihnen kommen und sie danach befragen. Sie mussten ihre Medizinleute, die mit den Pflanzen reden können, zu ihnen schicken, wenn sie ihrer Hilfe bedurften.