Texte aus meinem Buch

Vorabauszüge aus meinem in Kürze  erhältlichen Buch

Dem Körper zuhören (im Kontext der Cranio Sacralen Therapie)

Ich bin so dankbar, für meinen wunderbaren Lehrer Helmut Kinon, der erste und einzige Mensch, der bis dahin an mich glaubte und immer sagte: Carola, was du fühlst ist richtig.Ich weiß noch, zu Beginn der Ausbildung ging es darum, den Craniosacralen Rhythmus – den Puls des Liquors (Gehirnflüssigkeit) zu fühlen. Also der zu Behandelnde lag auf
Behandlungsliegen, der Übungspartner hielt die Hände unter den Kopf des Liegenden um
diesen Puls zu fühlen. Ich war auch ganz dolle neugierig und wissbegierig bei der Sache
und hab gefühlt und gespürt und merkte so bei mir: Also ich fühle gerade alles Mögliche.
Nämlich dass der „Patient“ unglücklich ist, dass der Übungspartner vielleicht eine große
Leber hat, dass der Knochen am linken Fuß überhaupt nicht gut sitzt und dass dieser
Mensch derzeit jemanden pflegt und ein Trauma in der Kindheit hatte oder einmal vom
Wickeltisch gefallen war. Solche Bilder gingen mir durch den Kopf aber ich habe wirklich
keinen Craniosacralen Rhythmus gespürt.

Alle Mitschüler beschrieben, wie toll der Rhythmus ist und wie fein das ist und ich dachte: „puh, oh, ich bin ja wohl eher der Panzer, ich spüre das nicht“. Und wie gesagt, noch einmal voller Hochachtung vor
meinem Lehrer. Er hat gesagt, Carole weißt du, du spürst das richtig. Ich darf sagen, dass
ich erst 2 Jahre später diesen Puls gefühlt habe obwohl ich täglich damit arbeite. Ich
hatte dann eben andere Sachen gespürt. Und die halfen meinen Patienten. Inzwischen
darf ich sagen, jawoll, ich stehe dazu, dass ich auch andere Sachen spüre. Einfach viele
Zellinformationen aus dem Körper bekomme und ich habe keine Lust mehr, mich dafür zu
entschuldigen. Ich weiß, dass in der Menschheit immer noch dieser Aberglaube, diese
Angst steckt: oh Gott, Hexe und was sieht sie alles? Sieht sie vielleicht alle meine
Geheimnisse ( wie früher der Pastor) und oh oh oh dann geht es um Verrat und es geht
um Angst und es geht um Scharlatanerie. Es ist keine Hexerei, jeder kann spüren, fühlen
und sehen, wir brauchen nur den Willen oder das Interesse dafür.
Cranium ist das lateinische Wort für Schädel,
Sacrum das lateinische Wort für Kreuzbein.
Begründet wurde diese Therapie vom Arzt William Garner Sutherland (1873-1954), er war
Schüler von Andrew Tailer Still (1828-1917), dem Begründer der Osteopathie.
Dr. Uppletger entwickelte die Therapie in eine Richtung der funktionellen Wahrnehmung,
also vorwiegend struktureller Natur, auf Knochen und Gewebe.
Sutherland spricht von der Biodynamik im Cranio-sacralen System, dem Primär
Respiratorischen Mechanismus, dem „Breath of Life“, Atem des Lebens, welcher allen
anderen Körpersystemen übergeordnet ist.
Es hat sich im Übrigen gezeigt, dass dieser Puls erst einige Zeit (bis zu 2 Stunden) nach
dem eigentlichen Tod aufhört zu schlagen.
Wir sprechen von einer Übergeordneten Intelligenz, dieser Lebens-Atem ist vergleichbar
mit der Anbindung des Körpers an seine Selbstheilungskräfte.
Cranio-Sacral weist also auf die funktionelle Einheit zwischen beiden hin. Schädel und
Kreuzbein sind über die Wirbelsäule miteinander verbunden. Um Gehirn, Rückenmark und
Nervensystem zu schützen und zu versorgen sind sie mit Gehirnflüssigkeit (lat. Liquor) in
einer Art Wasserbett umhüllt, dieser Liquor befindet sich in einem „Schlauchsystem“, der
Membranen in Form einer Kaulquappe.

Sutherland bemerkte, dass diese Flüssigkeit rhythmischen pulsiert, etwa 6-12 mal pro
Minute, also deutlich verschieden zu Atemrhythmus und Blut -Puls. Besonders deutlich
spürbar ist dieses Pulsieren am Kopf und Steißbein, hier sind diese Membranen
verankert, deshalb der etwas verwirrende Name dieser Behandlung.
An sich selbst zu spüren ist das recht gut, wenn wir einmal eine zu kleine Mütze oder
engen Helm aufsetzen, dann kann der Kopf nicht größer werden und uns wird sehr
schnell übel.

Unser Schädel vergrößert und verkleinert sich also mehrmals pro Minute. Die
sogenannten Schädelnähte sind nicht, wie ursprünglich behauptet, fest verbunden,
sondern sind gelenkartig miteinander verzahnt und beweglich.
Sind diese einzelnen Strukturen am Schädel durch Traumen wie Stürze, Geburt oder
Infektionen verrutscht, kann der Liquor nicht frei fliesen, was zu Einschränkungen im
gesamten Körpersystem führen kann. Unsere Schädelknochen sind ständig in Bewegung.
Hierbei handelt es sich um Bewegungssequenzen von unter einem Millimeter.
In der Therapie werden diese Funktionsstörungen erfühlt und dem Körper
Lösungsmöglichkeiten angeboten. Mittels ganz sanftem Druck, und kleinsten langsamen
Veränderungen an der Struktur im Körper und am Kopf, balanciert sich der Körper selbst
in seinen ursprünglichen, gesunden Zustand aus, ein Reset.
Dank jahrelanger Erfahrung ist diese Bewegung am gesamten Körper spürbar. Die
CranioSacrale Therapie findet Ihren Platz zwischen energetischen und manuellen
Behandlungsformen, hier behandeln wir gleichzeitig. Korrigierend manuell auf der
strukturellen Ebene und auch energetisch bzw. emotional.

Mit diesem Rhythmus, ca. 6 mal pro Minute beugt und streckt sich unsere gesamte
Körper-Komposition. Hier befindet sich ein lebenswichtiges vitales System und wird als
Grund-Atem des Körpers bezeichnet. Nicht nur der Bereich zwischen Schädel(Cranium)
und Kreuzbein (Sacrum) bewegt sich, sondern sogar der vollkommene Körper befindet
sich durch die Wellen des CranioSacralen Rhythmus in einer gesamten Bewegung des
Öffnens und Schließens.

Wo das nicht so recht funktioniert, werden durch bestimmte Handgriffe Korrekturimpulse
gesetzt. Für jeden emotionalen Zustand gibt es ein körperliches Gegenstück. Unsere
körperlichen Anzeichen sind eine Hilfestellung für uns Menschen um zunächst einmal
weitermachen zu können. Mir persönlich, gefällt das Bild der Engstirnigkeit, hier wird der
emotionale und funktionelle Zusammenhang sehr schön deutlich….
Oder unser Entgiftungsorgan, die Leber. Sie entgiftet eben nicht nur unser Blut, sondern
genauso gut die vielen Gifte in unseren Beziehungen, Lebensumständen und Sorgen
Das bedeutet, dass es hier nicht um Korrekturen von bestimmten Beschwerden geht,
sondern um die Auflösung eingeprägter gefühlvoller Blockaden. Wir Menschen kommen
dann in das ureigene Gleichgewicht. Ein Neubeginn für Leib und Seele.
Wir können gezielt an speziellen Arealen im Körper arbeiten, so zum Beispiel an Knochen
und Geweben, am Hormonsystem, am Viszeralen System dem Bauch, dem Gehirn,
Ohren usw.

Dieses wiederum hat zu Folge, dass auf eine andere Ausstrahlung, also innerliche und
äußerliche Atmosphäre, das Umfeld nachfolgend reagiert. So kommt es oft zu kleinen
oder großen Umbrüchen im Leben, die zunächst gar nicht mit der Behandlung in
Zusammenhang gebracht werden. Allein durch die neue echte Strahlkraft und Anziehung
verändern sich Umstände, es ergeben sich Lösungen für Probleme, die eventuell
jahrelang im Raum standen.

Die Behandlung ist sanft und einfühlsam, kein Krachen und Knicken, sondern 5 Gramm
Druck.
Grundlegendes Prinzip meiner Behandlung ist die Achtsamkeit gegenüber jedem
Menschen, seinem Körper und seinen Grenzen.
„Was die Zukunft anbelangt, haben wir nicht die Aufgabe, sie vorherzusagen, sondern sie
zu ermöglichen“
Antonie de St. Exupe`ry
Viele Erlebnisse also Erfahrungen, Sorgen, Wünsche, Hoffnungen, Freude, Trauer aber
auch Stürze oder Sprachlosigkeiten speichern wir im Körper, sozusagen als
Habachtzeichen ab.
Das geht wirklich sehr lange gut, denn unser Körper tut im wahrsten Sinne alles
Menschenmögliche, um unser Überleben zu sichern. Dazu passen wir uns häufig im
Alltag unserer Umwelt wie ein Chamäleon an. Eines Tages aber ist uns alles zu viel, dann
ist das Fass am Überlaufen und wir geraten aus den Fugen außer Rand und Band. In
diesem Fall kommt es zu Symptomen, je nach Thema der Sorgen oder Konfliktes oder
eines schlechten Gewissens. Unser Körper ist dann in speziellen Regionen bereit zu
erkranken.

Allerdings nicht, um uns zu quälen oder noch eins drauf zu setzen, so wie wir es leider
häufig betrachten, sondern um uns zu rütteln, zur Ruhe kommen zu lassen oder eben um
auf das entsprechende Thema zu blicken.
Zu diesem Zeitpunkt, ist es hilfreich, eben nicht nur eine Pille einzuwerfen und mal eben
weiterzumachen, sondern meinem Vertrauten, dem Körper aufmerksam zu lauschen.
Was möchte der Körper mitteilen? Eine Erklärung, welche wir mit dem Herzen verstehen
und eine Orientierung, was wir selbst tun können, um mit unserem Freund dem Körper
wieder ein prima Verhältnis zu erreichen, ist Heilung von innen.

Landläufig wird uns eingeredet, wir stürben irgendwann an irgendeiner Erkrankung,
bekämen Altersdemenz, Rheuma oder Arthrose, – das ist der Schwachsinn der modernen
heutigen Zeit um eine inzwischen riesigen Wirtschaftszweig in Schwung zu halten.
Worin liegt ein intelligentes Argument, warum wir automatisch im Alter krank werden
sollen? Dafür gibt es keinen Grund.
Auch hier gilt, wenn ich Behauptungen lange genug wiederhole, dann mutieren sie zur
Wahrheit.

Verantwortung heißt Antwort geben, in diesem Fall auf die Botschaften deines Körpers.
Wir haben die Kraft, wie eine Blume aus dem Asphalt zu wachsen, jede Gelegenheit
können wir in Wachstum verwandeln und für Gesundheit, Freude, Humor, Leichtigkeit,
Spaß am Leben zu nutzen.
Manchmal benötigt es ein bisschen Hilfe um den Spalt im Asphalt zu finden